Das Orchester

Das Sinfonieorchester Collegium musicum Potsdam wurde kurz nach Kriegsende 1945 durch den Komponisten und Dirigenten Prof. Hans Chemin-Petit, der sich in Potsdam um die musikalische Vielfalt im Chor- und Orchesterbereich und vor allem durch die Etablierung regelmäßiger Serenadenkonzerte im Hof des Stadtschlosses besonders verdient gemacht hat, gegründet. Heute zählt das Collegiummusicum als ältestes Orchester der Landeshauptstadt Potsdam zu den traditionsreichsten hiesigen Musikvereinigungen.

Mit mehr als 75 Laien- und Profimusikern ist das Sinfonieorchester Collegium musicum Potsdam als gemeinnütziger Verein in den vergangenen Jahren zum größten Orchester der Landeshauptstadt Potsdam und zu einem der am umfangreichsten besetzten Orchester des Landes Brandenburg herangewachsen. Die Besetzung des Orchesters erlaubt es, das spätromantische bis zeitgenössische Orchesterrepertoire ebenso zu pflegen wie Werke des Barock und der Wiener Klassik. Dabei dringen die Musiker immer wieder in neue Bereiche vor, in denen sie sich neuer Musik unter anderem aus der Feder der Potsdamer Komponisten Gisbert Näther und Wolfgang Thiel ebenso widmen wie der Einspielung von Computerspielmusik.

Als seit Jahrzehnten kontinuierlich arbeitendes Sinfonieorchester vereint das Collegium musicum ehrenamtlich tätige Musiker aus Potsdam, Berlin und verschiedenen Brandenburger Städten, die sich wöchentlich, verbunden durch ihre Begeisterung für die Musik und das Ensemble, in Potsdam-Babelsberg zu Proben treffen, um Konzerte in Potsdam und im Land Brandenburg vorzubereiten und durchzuführen.

Zahlreiche Neu-Potsdamerinnen und Neu-Potsdamer haben in den vergangenen Jahren einen Platz im Orchester und damit einen schnellen Anschluss an das kulturelle und gesellschaftliche Leben in Potsdam gefunden. Die Mitgliederzahlen des Orchesters sind in den vergangenen 15 Jahren von 18 auf 75 gewachsen, wobei die hohe Altersdiversität eine Generationen übergreifende Arbeit des Ensembles möglich macht. Stolz ist das Orchester, das heute als eingetragener gemeinnütziger Verein fungiert, auf seinen lokalen Bezug zur Landeshauptstadt Potsdam und den Stadtteil Babelsberg als Ort des wöchentlichen Zusammentreffens sowie zahlreicher jährlicher Konzerte.

Der kulturelle Beitrag des Orchesters setzt sich nicht nur aus der Erarbeitung und Aufführung von Konzertprogrammen zusammen, deren Anzahl in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist, sondern beinhaltet auch die Einbeziehung breiter Bevölkerungsschichten in die musikalische Arbeit des Ensembles, ermöglicht durch niedrige Eintrittspreise sowie kostenfreie Veranstaltungen, wie beispielsweise die Reihe „Klassik am Weberplatz“.

Ziel des Orchesters ist es, klassische Musik breiten Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen und Barrieren im Zugang zu klassischer Musik und modernen Kompositionen abzubauen. Dabei setzt das Ensemble den Schwerpunkt seiner Kulturarbeit und der damit verbundenen Projekte in den Bereichen Kulturelle Bildung sowie Soziales in Potsdam und dem Brandenburger Umland. Hierfür hat das Collegium musicum in den vergangenen Jahren verschiedene Konzepte und Projekte entwickelt, die sich einer großen Beliebtheit und einer starken Nachfrage beim Publikum erfreuen.

Zu diesen Projekten gehört die Kinder- und Jugendarbeit des Orchesters, das regelmäßige Schulklassen zu den Proben empfängt, ebenso, wie das vor zwei Jahren etablierte Projekt „Sinfonieorchester für Senioren“, mit dem es älteren Menschen, die in Pflegeheimen leben und aus eigener Kraft kein Konzert mehr besuchen können, ermöglicht wird, ein Sinfonieorchester wieder live zu erleben.

Mit 1.500 bis 2.000 Zuhörern gehört die Reihe „Klassik am Weberplatz“ des Sinfonieorchesters Collegium musicum Potsdam inzwischen zu den traditionsreichen Aktivitäten des Ensembles. In den letzten Jahren hat zudem das Projekt „Brandenburg-Brasilien“, das sich um den interkulturellen Austausch zwischen Musikern Brandenburgs und Brasiliens bemüht, internationale Bedeutung erlangt.

Konzertreisen führten das Orchester in die Niederlande sowie nach Slowenien. Mit zwei slowenischen Chören führte das Collegium musicum 2012 anlässlich des Tages der Deutschen Einheit Carl Orffs „Carmina Burana“ in Slowenien auf. Den Jerusalemer Ankor-Chor begleitete das Orchester 2010 bei seinem Konzert im Potsdamer Nikolaisaal. Erstmals in der Geschichte des Collegium musicum konzertierte das Ensemble 2012 im Rahmen der Musikfestpiele Potsdam Sanssouci mit einer Aufführung von Georg Friedrich Händels „Der Messias“.

2012 ehrte die Landeshauptstadt Potsdam das Sinfonieorchester Collegium musicum Potsdam mit dem Ehrenamtspreis in der Kategorie Kultur.

Solisten

Ute Beckert (Sopran, Potsdam)
Ralf Benschu (Saxophon, Potsdam)
Andrej Debevec (Tenor, Slowenien)
Wilson Dias (Posaune, Campinas, Brasilien)
Ulrike Fabienke (Oboe, Potsdam)
Vagner Ferreira (Klavier, São Paulo, Brasilien)
Dagmar Flemming (Harfe, Berlin)
Jessyca Flemming (Harfe, Berlin)
Jörg Genslein (Tenor, Berlin)
Katharina Groth (Sprecherin mit Gesang, Berlin)
Lothar Hensel (Bandoneon, Berlin)
Lars Hoefs (Violoncello, Campinas, Brasilien)
Karsten Intrau (Gitarre, Berlin/Potsdam)
Johannes Kaufhold (Bass, Potsdam)
Bettina Mahr (Schauspielerin, Potsdam)
Ulrike von Meier (Harfe, Niederlande)
Johanna Müller (Horn, Potsdam)
Gabriele Näther (Sopran, Potsdam)
Mircea Nedelescu (Tenor, Berlin)
Helge von Niswandt (Posaune, Berlin)
Ilona Nymoen (Sopran, Kleinmachnow)
Adonay Pereira (Gitarre, Rio de Janeiro, Brasilien)
Eliana Printes (Gesang, Rio de Janeiro, Brasilien)
Peter Rainer (Violine, Potsdam)
Paulo Ronqui (Trompete, Campinas, Brasilien)
Saxophon-Quartett „Meier’s Clan“ (Potsdam)
Ulrike Schüler (Alt, Potsdam)
Christian Schramm (Moderator, Potsdam)
Hagen Schwarzrock (Klavier, Magdeburg)
Matthias Simm (Klarinette, Potsdam)
Elena Soltan (Violine, Cottbus)
Christian Theodoridis (Tenorbuffo, Hamburg)
Oliver Uden (Tenor, Berlin)
Jože Vidic (Bariton, Slowenien)
Guilherme Vincens (Gitarre, São João del Rei, Brasilien)
Katharina Wingen (Sopran, Bonn)
Thomas Wittig (Bariton, Potsdam)
Ralf-Torsten Zichner (Klavier, Berlin)
Urška Žižek (Sopran, Slowenien)

Gastdirigenten

Cinthia Alireti (Campinas, Brasilien)
Leonardo Cunha (Belo Horizonte, Brasilien)
Thomas Hennig (Berlin/Potsdam)
Parcival Módolo (São Paulo, Brasilien)
Ronald Reuter (Potsdam)