Seit 1998 ist Dr. Knut Andreas Künstlerischer Leiter des Sinfonieorchesters Collegium musicum Potsdam, das unter seiner Leitung vom Kammerorchester zu einem der am größten besetzten Orchester des Landes Brandenburg herangewachsen ist und heute mehr als 75 Musiker zählt. In den vergangenen Jahren unternahm das Orchester Konzertreisen unter anderem nach Slowenien, um dort anlässlich des Tages der Deutschen Einheit Carl Orffs „Carmina Burana“ mit zwei slowenischen Chören vor rund 1.500 Zuhörern aufzuführen. Mit dem Sinfonieorchester Collegium musicum Potsdam entwickelte Knut Andreas Programme der musikalischen Bildung für Kinder, Jugendliche und Familien. Eines der jüngsten Projekte widmet sich älteren Menschen, die in Pflegeheimen leben und nicht mehr aus eigener Kraft Sinfoniekonzerte besuchen können. Die seit 2011 bestehende Reihe „Klassik am Weberplatz“ lockt jährlich 1.500 bis 2.000 Zuhörer auf den Babelsberger Weberplatz. Seit 2011 realisiert er mit dem Sinfonieorchester Collegium musicum Potsdam das interkulturelle Projekt „Brandenburg-Brasilien“, das inzwischen zahlreiche brasilianische Solisten und Dirigenten nach Potsdam führte, unter ihnen die Sängerin Eliana Printes, der Trompeter Paulo Ronqui und der Dirigent Parcival Módolo.
In Potsdam geboren, begann Knut Andreas seine musikalische Ausbildung an der Städtischen Musikschule „Johann Sebastian Bach“, wo er Violine, Viola, Fagott und Klavier erlernte. Im Anschluss an sein Studium der Musikpädagogik und Germanistik an der Universität Potsdam setzte er seine Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig fort. Zu seinen Mentoren im Bereich Dirigieren gehören Ronald Reuter, Werner Andreas Albert und Dorian Wilson. Nach dem Abschluss seiner Studien nahm er eine Stelle als persönlicher Referent und Assistent des Generalmusikdirektors der Neubrandenburger Philharmonie an. Im Jahre 2004 rief Knut Andreas das internationale Jugendorchestertreffen NBJot „Baltikum“ mit ins Leben, das er bis 2008 als Manager begleitete. Die Beschäftigung mit der Musikwissenschaft, vor allem mit der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, führte Knut Andreas an das Institut für Musikwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er über Leben und Werk des Komponisten Paul Graener promovierte. Für die von der Ludwig-Maximilians-Universität München in Kooperation mit der Harvard University und der Paul Sacher Stiftung Basel organisierte transatlantische Musikkonferenz „crosscurrents: American and European Music in Interaction, 1900-2000“, deren zweiter Teil mit Gästen wie Paul Hillier, Bruce Brubaker und Steve Reich im Mai 2009 in München stattfand, war er als Manager tätig. In München leitete er zudem Chor und Orchester des Instituts für Musikwissenschaft.
Gemeinsam mit dem Sinfonieorchester Collegium musicum Potsdam wurde er 2012 zu den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci eingeladen, um Georg Friedrich Händels Oratorium „Der Messias“ aufzuführen. Als Assistent arbeitete er mit dem Chor der Winteroper Potsdam und der Kammerakademie Potsdam für Aufführungen von Händels „Jephtha“ im Rahmen der Potsdamer Winteroper sowie der Wiener Festwochen zusammen. Als Dirigent ist Knut Andreas regelmäßig bei brasilianischen Orchestern zu Gast, darunter das Orquestra de Câmara OPUS, das Orquestra Sinfônica de Nova Lima, das Orquestra Sinfônica Municipal Campinas, das Orquestra Sinfônica da Unicamp sowie das Orquestra Sinfônica de Ribeirão Preto. Mit dem Orquestra Sinfônica da Unicamp widmet sich Knut Andreas der zeitgenössischen Musik: Uraufführungen des Trompetenkonzerts des Potsdamer Komponisten Gisbert Näther (Trompete: Paulo Ronqui) sowie des Konzerts für Vibrafon und Orchester des brasilianischen Komponisten Luciana Nazario (Vibrafon: Fernando Hashimoto) realisierte er 2014 und 2015 mit diesem Orchester. Seit Januar 2015 ist Knut Andreas Dirigent des Jugendsinfonieorchesters am Georg-Friedrich-Händel-Gymnasium Berlin, mit dem er bereits eine Konzertreise nach Albanien unternahm.
Seit 2011 verbindet Knut Andreas ein Lehrauftrag mit der Fachhochschule Potsdam, wo er in den Gebieten Orchestermanagement, Musikgeschichte, Musikästhetik und Musikalische Bildung lehrt. Kurse im Bereich Musikalische Bildung gab er zudem an der Universidade Mackenzie, São Paulo (Brasilien). Für Meisterkurse im Fach Dirigieren lud ihn die Universität Campinas in den Jahren 2014 und 2015 ein. Als Autor ist Knut Andreas seit mehreren Jahren für die CD-Labels Audite und CPO tätig.
Im Juli 2012 ehrte die Brasilianische Akademie für Literatur und Kunst „Paranapuã“ (Rio de Janeiro) Knut Andreas mit dem Orden für kulturelle Verdienste und würdigte damit seine Leistungen bei der Verbindung brasilianischer und deutscher Künstler sowie sein Engagement bei der Bekanntmachung brasilianischer Musik in Deutschland. Mit dem Ehrenamtspreis für kulturelles Engagement würdigte die Landeshauptstadt Potsdam die Arbeit des Sinfonieorchesters Collegium musicum Potsdam unter der Leitung von Knut Andreas im August 2012. 2015 erhielt Knut Andreas ein Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (InterStip) zur Realisierung eines soziokulturellen Orchesterprojekts mit Kindern und Jugendlichen aus sozial gefährdetem Umfeld in einem Stadtteil der Metropole São Paulo.