Konzerte des Sinfonieorchesters der Unicamp vereinen brasilianischen Trompeter mit einem Komponisten sowie einem Dirigenten aus Deutschland
Der Dirigent Knut Andreas, zur Zeit Chefdirigent des Jugend-Sinfonie-Orchester Berlin, leitet das Sinfonieorchester der Unicamp in Campinas am Mittwoch (8.10.) um 20 Uhr im Theater Castro Mendes und am Donnerstag (9.10.) um 19 Uhr im Kulturhaus Haus am See der Unicamp (diese zweite Aufführung findet bei freiem Eintritt statt).
Das Sinfonieorchester der Unicamp wird das Konzert für Trompete, die erste Komposition Gisbert Näthers für dieses Instrument, mit dem preisgekrönten brasilianischen Solisten Paul Ronqui (Foto links) uraufführen. Ich habe schon Konzerte für andere Soloinstrumente geschrieben, wie beispielsweise Violine, Flöte, Fagott, Klarinette und sogar Tuba, aber für Trompete hatte ich noch keins geschrieben, freut sich der Komponist, der extra aus Deutschland gekommen ist, um die Aufführung seines Werks zu begleiten.
Das Programm der Konzerte beinhaltet darüber hinaus Após uma leitura de Hamlet von Celso Mojola, inspiriert durch den Klassiker von William Shakespeare, sowie die Wiener Sinfonie op. 110 von Paul Graener, die erstmals in Brasilien aufgeführt wird.
Der Dirigent
Seit 1998 ist Knut Andreas Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Sinfonieorchesters Collegium musicum Potsdam. Neben der Implementierung von Programmen der Kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche rief das Orchester vor kurzem ein Konzertprojekt ins Leben, das sich älteren Menschen widmet, die in Heimen leben, mit dem Ziel das Publikum jedweden Alters mit klassischer Musik zu verbinden.
Knut Andreas studierte Musikpädagogik, Dirigieren und Fagott an der Universität Potsdam. Zu seinen Mentoren im Dirigieren gehören Ronald Reuter, Dorian Wilson und Werner Andreas Albert. An der Universität München leitete er den Chor und das Orchester des Instituts für Musikwissenschaft, wo er mit Steve Reich und Paul Hillier zusammenarbeitete.
2012 wurde er durch die Akademie für Literatur und Kunst Paranapuã, Rio de Janeiro, mit der Medaille Austregésilo de Athayde für seine interkulturelle Arbeit zwischen Brasilien und Deutschland geehrt, aus der die Koordination des Kulturaustausch-Projektes Brandenburg-Brasilien, das seit 3 Jahren existiert, herausragt. Im gleichen Jahr erhielt er mit dem Sinfonieorchester Collegium musicum Potsdam den Ehrenamtspreis für das kulturelle Engagement durch die Stadt Potsdam. Im August 2014 wurde Knut Andreas zum Chefdirigenten des Jugend-Sinfonie-Orchesters Berlin ernannt.
Der Solist
Paulo Ronqui promovierte in Musik und ist Professor für Trompete und Gehörbildung an der Unicamp. 15 Jahre (1997-2012) wirkte er als Solotrompeter im städtischen Sinfonieorchester Campinas. Als Solist musizierte er mit zahlreichen brasilianischen Orchestern und trat in verschiedenen Ländern wie den USA, Kuba, Japan, Frankreich und Deutschland auf. Er gewann den ersten Wettbewerb für Kammermusik der Unicamp 2006 sowie den ersten nationalen Wettbewerb für Solotrompete der Universität von Bahia 2004. Aus seinen CD-Produktionen ragen die CD Paulicéia (2004) und Metallumfonia (2013) heraus.
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